D'Wäldar Tonzmusig

Traditionelle Volks- und Blasmusik aus dem Bregenzerwald. 

Wir wollen euch und uns erfreuen an der legendären Musik der Fidelen Inntaler
und den Kompositionen von Gottlieb Weissbacher. 
Sie sollen weiterleben, auch bei uns in Vorarlberg. 
Auch alte Lieder und Tänze aus dem Bregenzerwald sowie auch Böhmische und Egerländer Musik 
finden sich in unserem Programm.


Die Iselsberg-Polka bei
Österreich vom Feinsten mit dem ORF Steiermark


Die legendären „Fidelen Inntaler“ (Biographie)  

Die berühmteste alpenländische Volksmusikgruppe sind wohl „Die Fidelen Inntaler“.

Sie haben einen neuen Klangstil geschaffen, und durch die mehr als 400 Eigenkompositionen ihres Gründers und Leiters Gottlieb Weissbacher
eine  Unverwechselbarkeit erlangt, die ihresgleichen sucht.


Peter Kostner und Florian Pedarnig sagten bei der ORF-Fernsehsendung zum letzten Auftritt in etwa:
„Die Genauigkeit und die Kompaktheit ihres Spiels wurde wohl von keiner anderen Gruppe erreicht.“


Franz Posch hat seine Doktorarbeit über Gottlieb Weissbacher und die Fidelen Inntaler gemacht. Begonnen hat alles im Jänner 1930. Sepp Ott, ein engagierter Harmonikaspieler suchte Gottlieb Weissbacher auf, um ihn als Flügelhornisten für den „Packträger-Ball“ im Gasthof Büchsenhäusen in St. Nikolaus in Innsbruck zu gewinnen. Beide hatten einander nicht persönlich gekannt. Aber Ott wusste von Weissbachers hervorragenden Qualitäten als Flügelhornist. Zusammen mit den drei weiteren Musikern Sepp Richter (Klarinette), Wastl Gschwendtner und Sepp Höbling (Harfe), die sich alle  einander kaum kannten, spielten nun Ott und Weissbacher bei diesen Packträger-Ball. Da dieses erstes Auftreten der fünf Musikanten  überraschend gut geglückt war, beschloss man, auch weiterhin miteinander zu musizieren.

Als Name wurde „Die fünf lustigen Inntaler“ gewählt.

Bereits im März des gleichen Jahres kam es durch die Initative von Sepp Ott zu den ersten Schellack-Plattenaufnahmen, wobei auch schon Kompositionen von Gottlieb Weissbacher eingespielt wurden. Die Engagements der „Fünf lustigen Inntaler“ wurden immer mehr. Besonders die konzertanten Auftritte in den Innsbrucker Gastgärten veranlassten den musikalischen Leiter die Gruppe auf sieben Mann zu erweitern. So nahm er noch eine Basstuba (Sepp Baldemair) und ein Schlagzeug (Karl Löhnert) dazu.
Als neuer Name wurde „Die lustigen Inntaler“ gewählt. Im Jahre 1938 holte Gottlieb Weissbacher einen zweiten Flügelhornisten dazu und engagierte den genialen Toni Pfeifhofer. Damit erweiterte sich die Gruppe auf acht Mann. Nun war die klassische „Inntaler-Besetzung“ geboren:
2 Flügelhörner, Klarinette, Posaune, Basstuba, Ziehharmonika, Harfe und Schlagzeug. Als mit Ausbruch des 2. Weltkrieges einige Musiker und auch Gottlieb Weissbacher am 12. Jänner 1942 einberufen wurden, löste sich die Gruppe zwangsläufig auf.
Nach dem Krieg versammelte Weissbacher sobald wie möglich wieder seine Musiker und spielte vor allem in Tirol und Vorarlberg sehr häufig für die französischen Besatzungs-truppen.

Nun begann sich allerdings die Gruppe zu spalten:
Der Harmonikaspieler Sepp Ott, der Posaunist Wastl Gschwendtner, der Harfist Sepp Hölbing (alle Freiberufler) sowie Sepp Richter hatten, auch zusammen mit anderen Musikanten, unter dem Namen „Die lustigen Inntaler" immer wieder länger dauernde Engagement in der Schweiz angenommen. Weissbacher war daher kaum in der Lage, mit seiner Standard-Bestzung zu musizieren. Er suchte nach neuen Musikern und fand sie in Sepp Schimon (Klarinette und Saxophon), Hans Jöchl (Posaune), Sepp Höpperger (Harfe) und Toni Waldner (Akkordeon). Nachdem sowohl Sepp Ott als auch Gottlieb Weissbacher ihre Kapelle „Die lustigen Inntaler“ nannten, kam es zwangsläufig zu einem Streit. Fritz Bieler von Radio Tirol griff schlichtend ein und bewegte Weissbacher dazu, seine Gruppe fortan „Die Fidelen Inntaler“ zu nennen.
Nun begann ein regelrechter Höhenflug der Kapelle. Die Musikanten musizierten bei unzähligen Bällen, Tanzveranstaltungen, Hochzeiten, Waldfesten und Konzerten im In- und Ausland. Dazu kamen vermehrt Auftritte im Radio, Schallplattenproduktionen, sowie die Herausgabe von gedruckten Noten. Mit Ausnahme einiger weniger personeller Veränderungen spielten die Inntaler fast 40 Jahre in derselben Besetzung mit Gottlieb Weissbacher als Leiter und Komponist von hunderten unverwechselbaren Märschen, Polkas, Walzern und Boarischen. Im September 1988 musizierten „Die Fidelen Inntaler“ ein letztes Mal mit Weissbacher. Der 80-jährige spielte bei diesem Konzert in Kolsass in Tirol wie in Glanzzeiten seine Eigenkomposition die „Trompetenpolka“. Zwei Wochen später verstarb Gottlieb Weissbacher an den Folgen eines Herzinfarktes. Dem ausdrücklichen Wunsch Weissbachers folgend musizieren seine Mitspieler der „Fidelen Inntaler“ weiter.

Gottlieb Weissbacher wurde am 29. Dezember 1907 in Wörgl geboren und ist am 20. September 1988 verstorben. Er wurde am 24. September 1988 in Natters in Tirol begraben.

Nach dem Tod von G. Weissbacher im Jahre 1988 trat der exzellente Posaunist und Kapellmeister Karl Baumann seine Nachfolge an. 
Wir hörten sie gemeinsam das erste Mal in Hippach auf dem Zillertaler Kirchtag. Wir durften dabei (wie es Robert Hupfauf nannte) auf ein „Getränk mit wenig Wasser“ anstoßen.
Wir durften die Fidelen Inntaler dann noch ein letztes Mal hören.
Sie spielten in alter Manier und Perfektion in Tschagguns, wo wir im Gasthof „Lowen Tschgguns“ kurz mit ihnen plauderten.
Robert Hupfauf führte in seiner gewohnt trockenen Art durch das Programm und
Rudl Felderer erzählte in seiner unverwechselbaren Art seine Witze.
2002 folgte die Auflösung der Fidelen Inntaler. 

Die letzte Besetzung war:  

Eugen Löffler (1. Flügelhorn)
Franz Ungerank (2. Flügelhorn)
Bernhard Schnitzer (Klarinette/Saxophon)
Karl Baumann (Posaune)
Friedl Baumann (Basstuba)
Robert Hupfauf (Akkordeon/Es-Klarinette)
Ludwig Troppmair (Volksharfe)
Rudolf Felderer (Schlagzeug). 
Leider verstorben sind inzwischen Robert Hupfauf und Franz Ungerank. (Anm. am 12.12.2018) Der „Inntaler-Stammtisch“ in Natters wird alle 2 Jahre zu Ehren der Fidelen Inntaler in sehr würdiger Art vom Musikverein Natters veranstaltet. 

Quellen:
Unser lieber Freund Franz Posch
Österreichisches Musiklexikon, Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften
Salzburg-Wiki